HOFFNUNG

In Dorasan liegt der nördlichste Bahnhof der südkoreanischen Eisenbahngesellschaft KORAIL – nur wenige Kilometer von der innerkoreanischen Grenze entfernt. Eine Bahnverbindung der beiden koreanischen Staaten könnte nach Ansicht des Bahnchefs Choi Yeon-hye ein Katalysator für die Wiedervereinigung sein.

Die koreanische Halbinsel ist seit 1947 geteilt: in die Demokratische Volksrepublik Korea im Norden (Nordkorea) und die Republik Korea im Süden (Südkorea). Nordkorea ging aus einer sowjetischen Besatzungszone hervor und ist eine der restriktivsten Diktaturen, Südkorea resultierte aus der US-amerikanischen Besatzungszone. 

Die unterschiedlichen politischen Systeme des Nordens und des Südens führten schließlich zum Koreakrieg (1950 bis 1953). Durch das Eingreifen Chinas und der USA (zur Unterstützung des Nordens bzw. Südens), entwickelte sich der Koreakrieg zu einem Stellvertreterkrieg, in dem nahezu eine Million Soldaten und drei Millionen Zivilisten getötet wurden.

Das am 27. Juli 1953 geschlossene Waffenstillstandsabkommen gilt bis heute. Zugleich wurde auf einer Länge von rund 250 Kilometern eine etwa vier Kilometer breite demilitarisierte Zone eingerichtet, in deren Mitte die Grenzlinie verläuft.

Im Oktober 2015 wurde der Bahnsteig zur Wiedervereinigung – so der offizielle Titel – vom damals amtierenden Bundespräsidenten Joachim Gauck und Südkoreas Minister für Wiedervereinigung Hong Yong-pyo eingeweiht. Das Mauersegment gilt hier als Symbol des Friedens. Auf der enthüllten Plakette ist in deutscher und koreanischer Sprache eingraviert: Gemeinsam für ein Leben in Freiheit.

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