Dauerhafter Frieden und gegenseitige Kontrolle waren die ursprünglichen Absichten bei der Zusammenführung der deutschen und französischen Kohle- und Stahlproduktion. Doch die Idee des freien Verkehrs dieser beiden Güter ohne Zölle und Abgaben begeisterte auch Belgien, Niederlande, Luxemburg und Italien, die sich an den weiteren Verhandlungen beteiligten.
Der ausgehandelte Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde von den sechs Staaten am 18. April 1951 in Paris unterzeichnet. Die so entstandene Montanunion war der erste Schritt auf dem Weg in ein neues Europa. Am 24. Juli 1952 trat der Vertrag in Kraft und lief 50 Jahre später, am 23. Juli 2002 aus.
Die Überwachung des gemeinsamen Marktes, die Einhaltung der Wettbewerbsregeln und die Gewährleistung von Preistransparenz wurde mit dem Europäischen Kohle- und Stahlabkommen einer supranationalen Einrichtung übertragen, die zugleich mit Hoheitsrechten ausgestattet wurde – einer ersten europäischen Behörde.
Das danach immer größer werdende und zusammenwachsende Europa war ein wesentlicher Garant für eine friedliche Wende, beteuerten die Redner (Wolfgang Schäuble, Jean-Claude Juncker, Kristalina Georgieva, Günther Verheugen) bei der Einweihung des Mauersegments vor dem Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel im November 2015.
Das Mauersegment mit dem Konterfei von John F. Kennedy erinnert an dessen Besuch in Berlin im Juni 1963 und an die enge Verbundenheit mit den USA. Vice versa erinnert ein Mauersegment im John F. Kennedy Presidential Library and Museum in Boston, Massachusetts, an das transatlantische Bündnis.