SPIONAGE

Der Kalte Krieg war auch eine Hochzeit der Nachrichtendienste und ihrer Spione. Auf westlicher Seite agierte die US-amerikanische Central Intelligence Agency, kurz CIA, im Osten das Komitee für Staatssicherheit beim Ministerrat der UdSSR, kurz KGB. Hinzu kamen eine Vielzahl an Nachrichtendiensten der jeweils Verbündeten und befreundeter Nationen.

Dass Agenten auf beiden Seiten enttarnt und in Gefangenschaft genommen wurden, lag in der Natur der Sache. Insgesamt dreimal kam es zu einem Austausch von Spionen auf der strategisch günstig gelegenen Glienicker Brücke an der Grenze zwischen Potsdam und Westberlin. Hier, in der Ruhe des Stadtrandes, waren die Machtblöcke Ost und West nur durch eine Markierungslinie mitten auf der Brücke getrennt.

Der erste Austausch fand am 10. Februar 1962 statt: Der US-Pilot Gray Francis Powers kehrte nach rund zweijähriger Gefangenschaft zurück in den Westen und der russische Spion Rudolf Iwanowitsch Abel nach rund dreijähriger Gefangenschaft zurück in den Osten. Vermittelt wurde der Austausch vom Ostberliner Anwalt Wolfgang Vogel, der auch die nachfolgenden Austausche vermittelte.

Am 11. Juni 1985 wechselten auf der Glienicker Brücke noch einmal 27 Agenten die Seiten. Dabei kamen 23 West-Agenten frei und vier Agenten östlicher Geheimdienste. Der dritte und letzte Austausch fand von einem Medienrummel begleitet am 10. Februar 1986 statt: der russische Bürgerrechtler Anatoli Schtscharanski wurde zusammen mit drei westlichen Agenten freigelassen. Der Westen gab einen Computerspezialisten und vier Ost-Agenten frei.

Als die Mauer fiel, sagt Tyler Drumheller, CIA Europa-Chef zu seinen Mitarbeitern: „Der Krieg ist vorbei. Wir haben gewonnen.“ Und etwas später: „Die Mauersegmente in Langley sind unsere Kriegstrophäe.“ In voller Absicht und ursprünglicher Funktion versperrt das Mahnmal Berliner Mauer dort teilweise einen der Zugänge vom Parkplatz zum Hauptgebäude.

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